Eagles mit Ausdauer: die neue Version der Boeing F-15 Eagle (2024)

Mit einem „Viking“-Start begann Boeing-Cheftestpilot Matt Giese am Ostermontag mit dem Testen der fortschrittlichsten Version des Eagle, die jemals von McDonnell Douglas entwickelt wurde. Nachdem Giese die unlackierte F-15QA unmittelbar nach dem Start fast senkrecht gezogen hatte, führte sie während des 90-minütigen Fluges ein umfangreiches Testprogramm durch. Der Mehrzweckjäger bewies seine Manövrierfähigkeit im Testluftraum bis zu einem Gewicht von maximal neun Gramm. Auch die Tests von Systemen wie Avionik und Radar seien erfolgreich verlaufen, sagte Boeing.

Zum Kauf in den USA: Am 17. November 2016 genehmigte das Außenministerium in Washington die Lieferung von bis zu 72 Boeing F-15QAs, ein Deal im Wert von sage und schreibe 21 Milliarden Dollar (18,5 Milliarden Euro). „Dieser ... Verkauf erhöht ... die nationale Sicherheit der USA, indem er dazu beiträgt, die Sicherheit eines befreundeten Landes zu erhöhen und unsere strategisch wichtige Beziehung zu stärken“, hieß es damals. Beispielsweise haben die amerikanischen Streitkräfte ein großes Interesse daran, den großen Luftwaffenstützpunkt Al Udeid, der auf der Halbinsel fast in der Mitte des Persischen Golfs liegt, weiterhin zu nutzen.

Wie oben erwähnt, wird Katar eine weiter verbesserte Version des Eagle erhalten. Erstmals ist das Zwei-Personen-co*ckpit mit großen Displays (25,4 x 48,2 cm) von Elbit USA ausgestattet, wodurch die F-15QA in diesem Bereich die F-35 überholen kann. Außerdem gibt es ein neues Head-up-Display von Elop. Sowohl der Pilot als auch der Waffensystemoffizier erhalten Helmvisiere (Joint Helmet Mounted Cueing System) zur schnellen Zuordnung von Luft- und Bodenzielen.

Neben dem Einsatz neuester Systeme hat Boeing auch an der Flugzeugzelle der F-15QA gearbeitet. Die Struktur der Flügel wurde bei gleichem Außenprofil neu berechnet und für geringere Produktionskosten und eine längere Lebensdauer optimiert. Der Hersteller hat außerdem den Bugbereich modifiziert, um mehr Platz für das Radar und andere Avionikeinheiten zu schaffen. Die Lebensdauer des Adlers wird nun voraussichtlich 20.000 Flugstunden erreichen. Ansonsten basiert die QA-Version auf der zuletzt für Saudi-Arabien gebauten F-15SA. Der Flug wird nun über ein Fly-by-Wire-System gesteuert, was zwar nicht die Flugreichweite erhöht, aber das Verhalten des Jägers insgesamt optimiert. Dadurch ist es beispielsweise möglich, zwei zusätzliche Pylone unter den Flügeln für insgesamt elf Waffenstationen zu nutzen. Laut Boeing könnte es bis zu 16 AIM-120 AMRAAM, vier AIM-9X Sidewinder und zwei AGM-88 HARM oder 16 Small Diameter Bombs und vier AIM-120 transportieren.

Neben dem Radar verfügt die F-15QA wie üblich auch über mehrere weitere Sensoren: den AAQ-13 LANTIRN Post-Flight Terrain Navigation Pod, den AAQ-33 Sniper Targeting Pod und das AAS-42 „Tiger Eyes“ Infrarotsystem (IRST – Suche und Verfolgung von Zielen im Infrarotbereich). Zur Ausrüstung gehören außerdem das EloKa-Digitalsystem ALQ-239 (DEWS – Digital Electronic Warfare System) und das Lenkwaffenwarnsystem AAR-57 (CMWS – Common Missile Warning System). Nicht zu vergessen ist Honeywells Advanced Display Core Processor II, der angeblich der leistungsstärkste Computer ist, der derzeit in Kampfflugzeugen zum Einsatz kommt und eine bessere Integration aller Systeme ermöglichen soll. Als Triebwerk wählte Katar das bewährte F110-GE-129E von GE Aviation.

Dieses Argument wurde kürzlich von der US-Luftwaffe übernommen, die lange Zeit strikt nur Kampfflugzeuge der fünften Generation (also die F-35A) kaufen wollte. Jetzt wird die F-15EX, die katarische Version plus einige US-spezifische Systeme, als wirtschaftlich sinnvolle Ergänzung zur Modernisierung der Kampfflugzeugflotte angesehen (Ziel ist der Kauf von insgesamt 72 Flugzeugen pro Jahr). Der Kauf neuer Eagles könnte auch die Notwendigkeit einer Modernisierung der bestehenden F-15C-Flotte überflüssig machen und den Staffeln einen einfachen Übergang ermöglichen. Nicht zuletzt bleibt Boeing als einziger Kampfjet-Hersteller neben Lockheed im Spiel.